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BARS Startup Portrait: Rezemo GmbH - Kaffekapseln aus Holz

11.10.2018

Rezemo GmbH - Kaffekapseln aus Holz

Die rezemo GmbH produziert und vertreibt eine eigens entwickelte Kaffeekapsel aus Holz als nachhaltige und genussvolle Alternative im Kaffeekapselmarkt. Seit 2017 ist BARS Mitglied Frank Motte bei dem Stuttgarter Unternehmen investiert.

Wann kam Ihnen die Idee, eine eigene Firma zu gründen?

Die Idee entstand in der Küche unserer Studenten WG. Das war vor mittlerweile gut dreieinhalb Jahren, als wir gemeinsam vor unserer Kaffeekapselmaschine standen und zu dem Schluss gelangten, dass es für die kleinen Kapseln aus Aluminium und Plastik doch eine bessere Lösung geben muss – nachdem wir diese am Markt nicht finden konnten, haben wir uns entschieden selbst an einer Lösung zu tüfteln.

Welche Anlaufstellen für Gründer können Sie empfehlen?

Anlaufstellen gibt es gerade im Stuttgarter Raum ja zahlreiche. Dabei kommt es nach unserer Erfahrung sehr darauf an, in welchem Stadium man sich mit dem eigenen Gründungsprojekt gerade befindet und für welche Themen man Unterstützung benötigt. Wir haben hier insbesondere tolle Erfahrungen mit unserer Universität machen können. Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt haben wir den Kontakt zum IFF der Uni Stuttgart und dem Fraunhofer IPA gesucht. Hier haben wir neben gutem Rat, Anregungen und Zuspruch für unser Vorhaben vor allem auch Zugriff auf technische Anlagen für unsere Entwicklungsarbeit erhalten.

Zu welchem Zeitpunkt haben Sie beschlossen, dass Sie bei Ihrer Gründung mit Investoren zusammen arbeiten wollen oder müssen?

Nachdem wir technisch dann so weit waren, um in Richtung Markteintritt zu blicken, wurde uns zunehmend bewusster, dass dies weder mit den verbliebenen eigenen Mitteln noch im Nebenerwerb zu stemmen sein würde. Da es uns stets wichtig war auf eigenen Füßen zu stehen, war schnell klar, dass wir uns nach fremdem Kapitel umsehen müssten.

Welchen Tipp können Sie Gründern geben, die über eine Zusammenarbeit mit Investoren nachdenken, aber den ersten Schritt in diese Richtung aus welchen Gründen auch immer noch nicht gewagt haben?

Da wir selbst eine ganze Weile auf der Suche waren bis wir die Investoren gefunden hatten, die am besten zu unserem Projekt und insbesondere auch zu uns als Personen gepasst haben, kann ich jedem nur empfehlen, hierfür ausreichend Zeit einzuplanen und entsprechend frühzeitig mit der Suche zu beginnen. Oft, so auch bei uns, ergeben sich die entscheidenden Kontakte erst über Umwege und durch Zufälle.

Wie leicht oder schwer war es Investoren für Ihr Projekt zu finden? Wie lange hat es gedauert? Wie viele Anläufe haben Sie unternommen?

Für uns galt es zunächst herauszufinden, welche Finanzierungsformen wir für uns ausschließen können, bevor wir dann schlussendlich entschieden haben, dass es eine Finanzierung durch private Investoren sein soll. Alles in allem waren wir rund ein Jahr lang – mehr oder minder aktiv – auf der Suche. In einem kleinen Team stehen ja erstmal immer das Produkt und die Technologie im Vordergrund – alles andere tritt dahinter zurück. Insgesamt haben wir rund eine Hand voll privater Investoren angesprochen, von denen es mit Zweien am Ende einfach gepasst hat.

Welche Chancen und welche Einschränkungen ergeben sich durch die Arbeit mit externen Investoren?

Auf jeden Fall mehr Chancen als Einschränkungen. Klar, man vereinbart feste und verbindliche Regeln für ein gemeinsames Miteinander und die Geldgeber sichern sich hier auch ein Stück weit gegenüber den zumeist ja eher jungen und wenig erfahrenen Gründern ab. Am Ende gewinnt man allerdings erfahrene Köpfe für das eigene Team, die einem in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Was ist die wichtigste Erkenntnis aus Ihrer Zusammenarbeit mit Investoren?

Investoren sind, so zumindest in unserem Fall, nicht nur Geldgeber, sondern vor allem auch Mentoren und eine Bereicherung der eigenen Mannschaft. Mit Mitte zwanzig hat man eben noch lange nicht alle Erfahrungen gemacht, um in jeder Situation solide zu entscheiden – da hilft es ungemein jederzeit vertrauensvollen Rat in der Hinterhand zu wissen. Wir haben damals nach genau diesen Eigenschaften gesucht und sehen uns bis heute uneingeschränkt in unserer Entscheidung bestätigt.

Wie stellen Sie sich die nahe und ferne Zukunft für Ihr Unternehmen vor?

Bis Ende des Jahres werden wir unseren Vertrieb kräftig ausbauen. Die richtigen Weichen in unserer Produktion und Wertschöpfungskette haben wir hierzu über den Sommer gestellt. Langfristig wollen wir mit rezemo die Marke für nachhaltigen Kaffeegenuss aus der Kapsel schaffen und in diesem stark wachsenden Segment Marktführer sein.